Blog-Layout

  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button

DIE Richtlinien DER FN FÜR REITEN UND FAHREN

In den Richtlinien für Reiten und Fahren der FN steht sinngemäß, dass die Funktion der Dressur die Gymnastizierung des Pferdes ist. Dabei geht es darum, Pferde langfristig gesund zu erhalten und sie in ihren natürlichen Möglichkeiten zu fördern, um Pferd und Reiter zu einer Einheit werden zu lassen.


Die Themen Pferdetherapie und Biomechanik gewinnen im Pferdesport zunehmend an Bedeutung. Es findet derzeit ein Umdenken statt, bei dem es nicht nur darum geht, dass das Pferd halbwegs gesund ist, sondern optimale Bedingungen geschaffen werden sollen. Pferdebesitzer, die sich fortbilden und über Pferdethemen informieren, gehören zu den engagierten Pferdebesitzern.

JEDER MÖCHTE MIT SEINEM PFERD ZU EINER Einheit WERDEN

Die meisten Pferdebesitzer stellen das Wohl ihres Pferdes in den Vordergrund und lehnen sportliche Ambitionen ab, die auf Kosten der Pferdegesundheit gehen. Konkurrenzdenken und Vergleiche spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung rund um das Pferd, die oft auch von finanziellen Aspekten beeinflusst wird.

Ich gehe schon seit Jahren nicht mehr auf Wettbewerbe, Veranstaltungen, Turniere und auch nicht auf Messen. Oft wird dort nicht vorgeführt, was in der Theorie korrekt gelehrt wird. Nicht jeder erkennt das und strebt dann den zahlreichen namhaften Vorbildern hinterher, da diese es ja wissen/ können müssten. 

ES IST WICHTIG, NICHT WEG ZU GUCKEN UND

AUF MISSSTÄNDE AUFMERKSAM ZU MACHEN

In der Praxis sieht man auf Turnieren und Wettkämpfen leider oft keinen fairen Umgang mit den Pferden. Es geht vor allem um Schleifen, Preise und hohe Geldsummen, die an diejenigen gehen, die ihre Pferde unter Druck setzen, um sie "funktionsfähig" zu machen. Zeit ist Geld, und je schneller die Pferde "reitfähig" sind, desto mehr kann man an ihnen verdienen. Es ist immer noch weit verbreitet, Pferde mithilfe von Konstrukten gefügig zu machen, um sie in eine bestimmte Richtung zu zwingen und oft auch zu fixieren.


DER "HILFS"-ZÜGEL

Ein Konstrukt, das Menschen erfunden haben, um dem Pferd in eine "korrekte Haltung" zu helfen, sind Hilfszügel. Allerdings ist die Anwendung umstritten, da sie ein hohes Maß an anatomischem und biomechanischem Wissen über Pferde erfordert.


Pferde haben keine starre Form und ihr Bewegungsmuster ist komplex, weshalb mechanische Systeme oft nicht individuell genug sind.


Das Pressen von Pferden in eine Form hat nichts mit Gymnastizierung zu tun. Erfahrene Ausbilder wissen, dass die wichtigsten Faktoren für eine schonende und altersgerechte Pferdeausbildung ihre Erfahrung und ihr Wissen sind.


Hilfszügel sollten nicht in unerfahrene Hände gelangen und sind keine Abkürzung.


Wenn ein Pferd ohne Hilfszügel nicht in die gewünschte Haltung gebracht werden kann, liegt dies oft an einer mangelhaften Ausbildung. Die Verwendung von Hilfszügeln führt dazu, dass Pferde sich in eine feste Position zusammenziehen und diese auch bei Unbehagen beibehalten.


Dies führt zu erlernter Hilflosigkeit und kann als psychische Gewalt am Pferd angesehen werden.

UNWISSENHEIT SCHÜTZT NICHT VOR DEN FOLGEN SOLCHER PRAKTIKA
(BENUTZUNG VON HILFSZÜGELN)

Wenn du langfristig eine Einheit mit deinem Pferd bilden möchtest, sowohl vom Boden als auch vom Sattel aus, solltest du kritisch darauf achten, bewährte Methoden zu verwenden und angebliche Abkürzungen zu vermeiden. Eine solide Pferdeausbildung dauert viele Jahre (7-8 Jahre), und auch du solltest dich kontinuierlich weiterbilden. Es spielt keine Rolle, welcher Reitdisziplin du folgen möchtest. Die Grundausbildung sollte immer Vorrang haben, sowohl für deine eigene Sicherheit als auch im Sinne der Gesundheit deines Pferdes.

Harmonie von Reiter & Pferd - vielleicht fällt es auf aber es ist kein Kriterium wofür es einen Preis gibt, auf Wettbewerben (mit wenigen Ausnahmen), die Leistungs-/ Klassenorientiert sind (Dressur, Springen, Rennsport).

Du profitierst allerdings von einem bis ins Hohe alter physisch und psychisch gesundem Pferd, wenn du dein Pferd schonend ausbildest/ ausbilden lässt und dir Zeit lässt, bis dein Pferd ausgewachsen ist (Pferde wachsen teilweise bis 7 1/2 jährig).

In Wettbewerben gibt es keine Punkte für besonders fairen Umgang mit deinem Pferd. Ausnahmen sind wahrscheinlich vereinzelt, aber nicht im Spitzensport.

Je mehr Rücksicht und Verständnis du für dein Pferd und seine Bedürfnisse hast, desto stärker wird euer Vertrauensverhältnis sein. Eine gute Beziehung zu deinem Pferd bringt dir ein motiviertes und engagiertes Tier.


Taktstörungen und Lahmheiten sind häufig, werden aber oft nicht erkannt. Auf Wettbewerben sind sie kein Ausschlusskriterium.
Im Pferdesport laufen viele Pferde mit Taktstörungen und haben ihre natürlichen Gänge verloren. Es wird nach möglichst spektakulären Bewegungsmustern mit viel Showeffekt gesucht. Dabei werden oft Bewegungsmuster gefördert, die zu Schäden für das Pferd führen. Bequem für den Reiter, aber schädlich für das Pferd.

MYTHOS 1: DIE PFERDEZUCHT ZÜCHTET FÜR DEN BESITZER

Meine ersten Erfahrungen in einem "typischen" Reitstall machte ich mit 12 Jahren. Die Pferde sahen nicht gesund aus, waren häufig krank und standen oft stundenlang mit Ausrüstung in ihren Boxen. Einige zeigten seltsame Verhaltensweisen und waren schwer ansprechbar. Viele Pferde humpelten sogar, auch diejenigen, die geritten wurden.

Die Atmosphäre im Stall war daher nicht ideal, um eine Bindung zu den Pferden aufzubauen. Ich distanzierte mich früh von diesem Umgang und suchte nach anderen Möglichkeiten, Zeit mit den Pferden zu verbringen, da mir das Reiten nicht das Wichtigste war.

Erst mit meinen ersten Reitbeteiligungen konnte ich unabhängige Trainer finden, die das Wohl der Pferde im Blick hatten und nicht strikt nach einer bestimmten Reitweise unterrichteten. Bis heute liegt mein Fokus auf der Beziehung zu den Pferden und einem abwechslungsreichen Training.

MYTHOS 2: WENN ICH BEI (M)EINEM PFERD BESCHEID WEISS, KANN ICH AUCH ANDEREN RATSCHLÄGE GEBEN

Egal, ob du Bodenarbeit, Horsemanship, Freiarbeit, Western, Englisch, akademische Reitkunst oder Springen bevorzugst - wichtig ist, dass du nach der Methode der positiven Bestärkung trainierst. Wähle die Methode, die für dich am besten funktioniert, oder kombiniere verschiedene Ansätze.

MYTHOS 3: DER "PFERDEPROFI"
SCHAU GENAU HIN UND VERTRAUE DEM GEFÜHL,WAS DU DABEI BEKOMMST

Um einen fairen und guten Umgang mit Pferden zu erlernen, ist es wichtig, sich über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen Pferden auseinanderzusetzen, die unterschiedliche Voraussetzungen und Fähigkeiten mitbringen. Dies geschieht sowohl vom Boden, an der Hand als auch beim Reiten und nicht innerhalb von 1-2 Reitstunden. Leider sind negative Bilder von zu eng gehenden Pferden in verschiedenen Disziplinen immer noch weit verbreitet, sei es in der Dressur, im Springen, im Westernreiten oder in der klassischen Reitkunst. Es bedarf keiner großen Pferdeerfahrung, um festzustellen, ob ein Pferd glücklich, traurig oder besorgt aussieht.

WIE DU SINVOLLE PFERDEGYMNATIZIERUNG VON SCHLECHTEM TRAINING UNTERSCHEIDEN KANNST

Das Pferd läuft mit der Nase knapp über dem Boden, nah an den Vorderbeinen und mit klarer Abwärtstendenz im ganzen Körper. Es fehlt Spannung entlang der Oberlinie und die Rückenpartie hängt durch. Der Hals zeigt einen falschen Knick zwischen dem zweiten und dritten Halswirbel, was eine vermeintliche Versammlung vortäuscht.


Viele Pferde haben Schwierigkeiten geradeaus zu laufen und belasten ihre Gliedmaßen nicht gleichmäßig. Oft können sie nicht korrekt stehen und weisen Fehlstellungen auf, die durch mangelhaftes Training verursacht wurden. Taktstörungen und Gangveränderungen sind keine Seltenheit, ebenso wie Lahmheiten, die oft ignoriert werden.

Wir befinden uns in einem Wandel der Pferdebranche.

Die Richtlinien schreiben bestimmte Eckpunkte vor die uns Werte zur Pferdeausbildung mitgeben sollen. Wie wer die Theorie zur Praxis macht liegt eben im Rahmen des eigenen Verständnisse und in den eigenen Händen. Damals wie heute ist das Ziel, ein durchlässiges Pferde, das langfristig nutzbar bleibt, ohne dabei Schaden zu nehmen, zu erhalten. Physisch aber auch psychisch.

Die Punkte der FN sind gute Orientierungspunkte die sich aufs Pferd beziehen, dass sich physiologisch unter dem Reitergewicht bewegt und somit die Chance hat, trotz und gerade durch die Nutzung durch den Menschen langfristig gesund (und zufrieden) zu bleiben.


Wie du die Ausbildung Skala für dein Pferd sinnvoll nutzen und es darüber hinaus effektiv trainieren und gymnastizieren kannst dazu erfährst du mehr in meinem mobilen Reitunterricht. 

Kennst du jemanden, den dieser Beitrag interessieren könnte?
Dann sag es gerne weiter.


BITA ALIBEK

Ich bin Pferdephysiotherapeutin durch die ATM - Akademie für Tiernaturheilkunde und für dich mobil unterwegs in Hamburg und Schleswig Holstein. 

Mit meinem Verständnis der Funktionsmechanismen aus der manuellen Therapie erstelle ich für dich und dein Pferd ein individuelles Trainings- und Therapie-Konzept.

Lust noch weiter zu hören?
Dann hör dir gerne meinen Gastbeitrag an.


Share by: